Familienchronik

Die Familie Carl Beckmann stammt ursprünglich aus dem niedersächsischen Bovenden bei Göttingen; die Unterlagen im Familienarchiv lassen sich bis ins Jahr 1581 zurückverfolgen. Die Vorfahren waren ebenfalls Gutsbesitzer, Metropolitane und Beamte beim Großherzog. Der Großvater von Carl I. erwarb 1822 das Gut Langenhain bei Eschwege. Dieser erworbene Hof war zuvor über Jahrhunderte Eigentum der Familien von Boyneburg-Hohenstein. Die Burgruine Boyneburg ist heute ein markantes Wahrzeichen der Region. Nachdem das Adelsgeschlecht ausgestorben war, ging der Besitz zunächst an den preußischen Staat, wurde aber dann von Heinrich Wilhelm Beckmann (1786-1838) erworben. Dieser erweiterte den Gutshof durch umfangreichen Zukauf von Flur und Wald. Schnell wurde der Gutshof zu einem anerkannten Vorzeigebetrieb. Sein Sohn George Carl Beckmann (1814-1893) heiratete Dorothea Vaupel, ihr Vater war Landtagsabgeordneter in Kassel (Hessen-Kassel). Noch heute sind umfangreiche Unterlagen im Staatsarchiv Marburg einsehbar. Auch im sog. Sippel, dem Verzeichnis von größerem Grundbesitz in Nordhessen, sind umfangreiche Details zur Familie Beckmann festgehalten.

Der jüngste Sohn von George Carl Beckmann, Carl Philipp Paul Beckmann (1852-1923), ging nach seinem Studium an der Universität Göttingen zu seinem Bruder Otto Carl Beckmann (1843-1902) nach Frankfurt am Main, um als Gutsinspektor für den Großherzog Hessen-Darmstadt zu arbeiten. Nach Stationen auf den Gütern der Familie von Humboldt als Generaldirektor kam er durch seinen „Pferdefreund“ Carl von Lang-Puchhof nach Niederbayern (Details siehe Rubrik Gutsbesitzer auf Eglsee). 1891 kauft er Gut Eglsee.

Die zweite Generation, Carl Eugen Beckmann (1882-1965), der den Stammsitz Eglsee übernahm, und Otto Carl Beckmann (1883-1923), der das Gut Hofstetten bewirtschaftete, bauten beide Betriebe weiter aus. Max Ernst Beckmann ging nach Deutsch-Ostafrika, um dort Silsal und Baumwolle anzupflanzen. Seine Schwester Martha Eugenie Beckmann heiratete Franz Beckh-von Wahler auf Schloß Rathsberg. Hinzu kamen ein Vorwerk in Gschwendt (Gemeinde Ascha) und ein Tierzuchtbetrieb in Hausleiten (Landkreis Mühldorf) sowie auch eine Forstwirtschaft in Leiblfing. Weiterhin wurden die Vogl-Mühle in Reuchelheim/Unterfranken und die Mühlenwerke Gleiwitz in Oberschlesien erworben.

Die dritte und vierte Generation, jeweils Dipl.-Landwirte (Technische Universität München/Weihenstephan und Universität Stuttgart/Hohenheim), Carl Heinrich Beckmann (1909-1991) und Carl Friedrich Max Beckmann (geb. 1947), baute den Stammsitz weiter aus und engagierte sich ebenso wie die Vorfahren für die Allgemeinheit. Heute ist das Gut Eglsee im Besitz von Prof. Dr. Carl Christian Beckmann (Carl V.).

Heute gibt es 281 Nachfahren der Familie „Carl Beckmann in Bayern“. Die Familienmitglieder (vier Hauptstämme Gut Eglsee Linie, Gut Hofstetten Linie, Schloß Rathsberg Linie und Afrika/Hausleiten-Linie) sind alle auf einem großen Stammbaum verzeichnet und im Hausarchiv auf Gut Eglsee festgehalten. Auch die Familienchronik hat vielfältigste Unterlagen. Allerdings dürfen nur direkt verwandte Familienmitglieder Einsicht erhalten.