Agrarenergie

Auf Gut Eglsee wird umfangreich Erneuerbare Energie erzeugt. Seit dem Jahr 2002 wird durch mehrere Dachanlagen Sonnenstrom produziert. Carl Friedrich Max Beckmann (Carl IV.) setzte schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf diese moderne, regionale Energieerzeugung im Gäuboden. Während andere noch warteten, bis die Herstellungskosten der Module sanken, hatte er investiert. Uns ist es wichtig aufzuzeigen, wie bedeutend es ist, dass sich die Landwirtschaft in die regionale Energieproduktion einbringt und so neue Einkommensformen generiert. Deshalb kann nur eine lokale und dezentrale Energieversorgung (in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten) helfen, die Energieknappheit zu überwinden.

Als Agrarenergie wird heute diejenige Energie bezeichnet, die mit Hilfe der Landwirtschaft gewonnen wird. Dazu gehört die Produktion, die auf der Nutzung von Pflanzen (Energiepflanzen) oder Pflanzenteilen (Biomasse) beruht. Die weiter gefasste Definition umfasst auch beispielsweise die Wind- und Solarenergie, die im Bereich landwirtschaftlicher Flächen bzw. auf landwirtschaftlichen Gebäuden erzeugt wird. Landwirte investierten in den letzten 10 Jahren über 20 Mrd. Euro in Anlagen der erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Biogas und regionale Windenergieanlagen).

Eine dritte Solardachanlage wurde im Jahr 2023 installiert und der Ertrag wird am Gutsbetrieb selbst verbraucht (Mieterstromkonzept). Der eigen erzeugte Strom wird auch an mehreren Wallboxen für die E-Autos am Gut eingespeist. Das Gut Eglsee ist damit komplett energieautark.

Auf einer Fläche am Randbezirk des Gut Eglsee entsteht 2024 die erste ganzheitliche sog. „Nachhaltige Freiflächen-PV-Anlage“. Dort wird nicht nur Strom erzeugt, sondern eine vollständiges Biotop umgesetzt. Umfangreiche freiwillige ökologische Maßnahmen (Blühflächen, Totholzhaufen, doppelt so große Heckenstrukturen, Insektenpyramiden, etc.), die in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz, dem Bayerischen Vogelverband und dem Umweltamt der Stadt Straubing entwickelt wurde, werden umgesetzt. Weiterhin wird eine Demonstrationsanlage für einen neuartigen Speicher erreichtet, die überregional einmalig ist. Zugleich werden auch die BürgerInnen umfangreich mit Solarsparbriefen einer Regionalbank beteiligt.

Auch die Windenergie ist ein viel diskutiertes Thema in der Land- und Forstwirtschaft. Da in Deutschland mehr als ein Drittel der Fläche landwirtschaftlich genutzt wird und sich zudem ertragreiche Windstandorte bevorzugt in diesen Bereichen befinden, ist die Stromerzeugung für die Landwirtschaft an vielen Stellen eine gute Einnahmequelle. Wegen der hohen Investitionskosten treten Landwirte meist nur als Verpächter der Flächen der Windparks auf – wir sind der Meinung, dass auch hier die Bürger als auch die Landwirte Beteiligungen beteiligt werden.

Deshalb sind wir auch von lokalen Klein- und Kleinstwindanlagen überzeugt – wie sie früher auf vielen Höfen zur Stromerzeugung errichtet wurden – auch auf Gut Eglsee. Im Jahr 2023 ist ein umfassendes Konzept in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe Straubing und der TU München zu einer Kleinstwindanlage auf Gut Eglsee entstanden; leider ist die Amortisationszeit einer derartigen Anlage erst nach 112 Jahre erreicht. Wir überlegen, ob wir trotzdem bauen.

Weiterhin sind wir überzeugt, dass auch Bürgerenergiegenossenschaften die Energiewende gut gestalten können. Da es im Gäuboden bislang keine Bürgerenergiegenossenschaften gibt, halten wir Anteile an der Bürgerenergiegenossenschaft Isar.