Agrarenergie
Auf Gut Eglsee wird erneuerbare Energie erzeugt. Seit dem Jahr 2005 wird in mehreren Dachanlagen Sonnenstrom produziert. Carl Friedrich Max Beckmann (Carl IV.) setzte schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf diese moderne, regionale Energieerzeugung im Gäuboden. Während andere noch warteten, bis die Herstellungskosten der Module sinken, hat er investiert. Uns war es wichtig, aufzuzeigen, wie bedeutend es ist, dass sich die Landwirtschaft in die regionale Energieproduktion einbringt und so neue Einkommensformen generiert. Wir waren stets Kritiker der Atomenergie. Deshalb kann nur eine lokale und dezentrale Energieversorgung (in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirten) helfen die Energieknappheit zu überwinden.
Als Agrarenergie wird heute diejenige Energie bezeichnet, die mit Hilfe der Landwirtschaft gewonnen wird. Dazu gehört die Produktion, die auf der Nutzung von Pflanzen (Energiepflanzen) oder Pflanzenteilen (Biomasse) beruht. Die weiter gefasste Definition umfasst auch beispielsweise die Wind- und Solarenergie, die im Bereich landwirtschaftlicher Flächen bzw. auf landwirtschaftlichen Gebäuden erzeugt wird. Landwirte investierten in den letzten 10 Jahren über 20 Mrd. Euro in Anlagen der erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Biogas und regionale Windenergieanlagen).
Eine dritte Solardachanlage wird im Jahr 2023 installiert und der Ertrag am Gutsbetrieb selbst verbraucht (Mieterstromkonzept). Zudem beziehen wir ausschliesslich Ökostrom von den Stadtwerken Straubing, die im Höllensteinkraftwerk im Bayerischen Wald und von der Staustufe Kagers erzeugt wird. Der eigen erzeugte Strom wird auch an mehreren Wallboxen für die E-Autos am Gut eingespeist.
Auch die Windenergie ist ein viel diskutiertes Thema in der Land- und Forstwirtschaft. Da in Deutschland mehr als ein Drittel der Fläche landwirtschaftlich genutzt wird und sich zudem ertragreiche Windstandorte bevorzugt in diesen Bereichen befinden, ist die Stromerzeugung für die Landwirtschaft an vielen Stellen eine gute Einnahmequelle. Wegen der hohen Investitionskosten treten Landwirte meist nur als Verpächter der Flächen der Windparks auf – wir sind der Meinung, dass sowohl die Bürger als auch die Landwirte Beteiligungen erhalten.
Die Diskussion, ob diese Anlagen das Landschaftsbild negativ beeinträchtigen, sollte auch „nachhaltig“ geführt werden. Deshalb sind wir Verfechter von Windanlagen, die sich gut ins Landschaftsbild einfügen und auch nur im Pulk aufgestellt werden, um historische Sichtachsen zu schonen. Weiterhin sind wir auch von lokalen Klein- und Kleinstwindanlagen überzeugt – wie sie früher auf vielen Höfen zur Stromerzeugung errichtet wurden – auch auf Gut Eglsee. Im Jahr 2021 ist ein umfassendes Kompendium in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Straubing zu einer Kleinstwindanlage auf Gut Eglsee entstanden; leider ist die Amortisationszeit einer derartigen Anlage erst nach 112 Jahre erreicht.
Weiterhin sind wir überzeugt, dass Bürgerenergiegenossenschaften, die Freiland-PV-Anlagen installieren ein probates Mittel zur Gewinnung von Energie sind. Diese sollten in der Hand der Bürger liegen und können als Genossenschaftsmodell geführt werden. Da es im Gäuboden bislang keine Bürgerenergiegenossenschaften gibt, halten wir Anteile an der Bürgerenergiegenossenschaft Isar.
Weiterhin haben wir ein Konzept für eine „Nachhaltige Freiland-PV-Anlage“ in der Eglseer Breite entwickelt.