Gründung Bayerischer Zuckerrübenverband

Carl Philipp Paul Beckmann (Carl I.) war einer der Pioniere, die die Zuckerrübe zum „Gold“ des Gäubodens machten. Auf dem Schlossgut Loham unternahm er die ersten großflächigen Zuckerrübenanbauversuche, die Verarbeitung erfolgte auf Gut Puchhof. Eine wichtige Voraussetzung dafür war das tiefgründige Pflügen: 1888 holte er den ersten Dampfpflug nach Niederbayern. Noch war die Maschine eine Leihgabe aus Niedersachsen. Sie wurde auf Loham erprobt. Der Versuch verlief vielversprechend und so wurde er nicht müde, eine eigene Dampfpfluggesellschaft zu initiieren: die Bayerische Dampfpfluggenossenschaft Regensburg, die 1908 zusammen mit dem fürstlichen Haus Thurn und Taxis und Carl von Lang-Puchhof gegründet wurde. Der Geschäftsanteil Nr. 1 lief auf Carl Beckmann, Gutsbesitzer zu Eglsee.

Das Thema Zuckerrübe ließ Carl I. nicht mehr los. Er war einerseits im Jahr 1898/99 Gründungsmitglied der Zuckerfabrik Regensburg, anderseits einer von 10 bayerischen Landwirten, die den Verband der Bayerischen Zuckerrübenanbauer 1912 initiierten. Unter Federführung von Saatzüchter Jakob Ackermann, Gutspächter auf Schloss Irlbach, und Gutsbesitzer Xaver Meyer, Hellkofen, wurde am 30. Oktober 1911 im Herrenhaus auf Eglsee erstmalig getagt, um dann im Ortlerkeller in Straubing die Gründung des Verbandes zu beschließen. In Regensburg wurde schließlich die Gründungsversammlung abgehalten. Carl Phillip Paul Beckmann war überzeugt, dass es nur gemeinsam gelingen konnte, erfolgreich zu wirtschaften.

Die Gründungsdokumente lauteten: Protokoll über die konstituierende Generalversammlung des Bayerischen Rübenbauverbandes Regensburg zu Regensburg am Samstag, 9. März 1912.

Landesökonomierat Kuchenmeister – Schloß Puchhof, Hiendlmeyer – Atting, Gutsbesitzer Beckmann – Gut Eglsee, Oberökonomierat Martin – Haus, Daxl – Sünching, Gutsbesitzer Lermer – Gut Moosham, Oberinspektor Burkart – Gut Burgweinting, Domänendirektor Sailer – Harting, Ökonomierat Schweiger – Feldkirchen, Gutsbesitzer Hege – Gut Häußern, Suttor – Helmannsberg, Ökonomierat Döderlein – Nördlingen, Gutsbesitzer Lichti – Gut Herrlehof, Hege – Markt, Generalpächter und Ökonomierat Jakob Ackermann – Gut Irlbach, Gutsbesitzer Meyer – Gut Hellkofen, Oberinspektor Dr. Heinrich Ackermann – Gut Makofen.

Jakob Ackermann gestaltete die ersten 11 Jahre des Verbandes so erfolgreich, dass der flächendeckende Einzug der Zuckerrübe im Gäuboden gelingen konnte.

Quellen: Diverse Puplikationen und Fürstliches Archiv Thurn und Taxis Regensburg. Weitere Publikation: Viva Vieregge, Die Entwicklung und Organisation der Zuckerrübe in Südbayern – unter dem Aspekt des Anbaus und der Verwertung am Beispiel des Betriebes Gut Eglsee, TU München 2016.
(einsehbar in der Bayerischen Staatsbibliothek, Straubinger Stadtbibliothek und Gutskontor Eglsee)