Landwirtschaft

Die Landwirtschaft auf Gut Eglsee stand und steht immer im Mittelpunkt des Handelns. Der Gutshof ist als die „Beispielwirtschaft“ (Straubinger Tagblatt/Süddeutsche) für modernen Ackerbau in Bayern bekannt und hatte stets eine Vorbildfunktion in der Agrartechnik und im modernen Pflanzenbau. Auf den Feldern rund um Eglsee werden dabei vor allem Wintergetreide, Braugerste und Stärkekartoffeln sowie das „Gold“ des Gäubodens, die Zuckerrübe, angebaut.

Gut Eglsee umfasst über 500 Tagwerk. Alle Felder befinden sich auf den Lössterrassen des Donautals. Die Viehhaltung und -züchtung fand nur auf dem Vorwerk in Gschwendt statt. Lediglich die Zuchtbullen, die Jungtiere und die Schweinemast wurden auf Eglsee gehalten. Neben der Jagd war die Pferdezucht und die Haltung von Bienenvölkern lange Zeit ein großes Hobby der Vorfahren.

um 1900 1950 2022
Getreideernte in Eglsee 18 dt/ha 27 dt/ha 94 dt/ha
Arbeitszeit für die Getreideernte 300 Stunden 30 Stunden 1 Stunde
Einwohner Eglsee 248* 132* 19
Milchkühe 120 150 0
Schweine 650 1200 0
Pferde 28 18 0
Hühner, Enten etc. 150 250 0
Schafe und Ziegen 550 600 0
Bienenvölker 5** 41** 14**

* Alle waren am Betrieb oder in der Verwaltung angestellt
** Ein Volk besteht aus bis zu 40.000 Bienen

Im Gäuboden hatte die Landwirtschaft über die letzten Jahrhunderte stets festgelegte Arbeits- und Lebensformen, die sich an den Jahreszeiten orientierten. Mit dem Beginn der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert setzte durch die Maschinisierung (Einsatz von Dampfpflug, Traktor, Vollernter und Mähdrescher) eine komplette Veränderung der bäuerlichen Strukturen und damit auch der Gesellschaft ein, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Die Zukunft ist dabei nicht mehr nur die weiterschreitende Ökonomisierung der Maschinen und Traktoren, sondern die Entwicklung von vollautonomen Robotern, die die Felder als Schwärme pflegen. Diese Kleinstmaschinen für Aussaat, Pflege und evt. sogar Ernte fahren umweltschonend mit (lokalem/regionalem) Strom und können zum Beispiel auch durch Sensoren die Zuckerrübenfelder zielgerichtet von Unkraut befreien. Der Pflanzenschutz ist somit großteils obsolet.