Herzog Heinrich Löwe

Bayerische Löwen auf Gut Eglsee

Der Bayerische Löwe ist seit jeher Bestandsteil des bayerischen Wappens und ist weltweit zu einem der Markenzeichen des Freistaates geworden. Unzählige Denkmäler, Marketingkampagnen und Urkunden sind in Bayern mit der einprägsamen Symbolfigur verziert.

Der Löwe kam aber erst nach dem Aussterben des Mannesstamms der Grafen von der Pfalz im Jahr 1214 als Wappentier in die Familie der Wittelsbacher. König Friedrich II. vergab damals die Kurpfalzwürde an Otto II., Sohn des Ludwig des Kehlheimers. Er wurde im Kindesalter mit der Tochter des Pfalzgrafen verheiratet. 1228 konnte Otto die Regierungsgeschäfte übernehmen; 1229 führte er erstmalig das Wappen der Kurpfalz (Goldener Löwe auf schwarzem Grund) im Hause Wittelsbach ein.

Die Wittelsbacher übernahmen den Löwen grundsätzlich für alle altbayerischen und pfälzischen Linien. Ergänzt wurden diese durch die (niederbayerischen) Rauten der Grafen von Bogen. Da diese keine Nachfahren hatten und die Wittelsbacher als Erben fungierten, gab es fortan die Kombination Rauten und Löwe. Dieses Kombinationswappen ist erstmals 1330 nachgewiesen.

Heinrich I. verwendete als einer der ersten Herzöge von Bayern beständig den Löwen als Symbolfigur.

Heinrich I. Herzog von Niederbayern

Heinrich der I. von Niederbayern aus dem regierenden Hause Wittelsbach wurde 1235 als Heinrich der XIII. geboren. Ab dem Jahr 1253 wurde er erster Herzog von Bayern und der Pfalz. 1255 begründete er die Hauslinie Wittelsbach-Niederbayern. Heinrich verstarb am 3. Februar 1290 in Burghausen und fand seine letzte Ruhestätte im Kloster Seligenthal in Landshut. Die Linie Wittelsbach-Niederbayern starb aber bereits 1340 schon wieder aus – der Besitz ging an die Nachkommen seines oberbayerischen Bruders Ludwig.

Heinrich I. wird in der Literatur und Überlieferung als stets charakter- und durchsetzungsstark beschrieben und gilt als eine wichtige Persönlichkeit in der Geschichte Niederbayerns. Deshalb ist ihm der Löwe von Ottmar Hörl auf Gut Eglsee gewidmet.

Künstler Ottmar Hörl

Ottmar Hörl ist ein bekannter deutscher Installations- und Aktionskünstler. Der in Hessen geborene Bildhauer besuchte zunächst Kunsthochschulen in Frankfurt und Düsseldorf. Viele Werke seinerseits zieren heute öffentliche Gebäude, wobei seine Objekte meist sehr zugespitzt – wenn nicht sogar opulent – wirken. Der heute in Mittelfranken lebende Künstler hatte u. a. Gastprofessuren in Graz inne und arbeitet heute als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.

Hörl beschäftigt sich in seinen Werken oft mit alltäglichen Skulpturen und Gegenständen, unter anderem auch mit Gartenzwergen, Hasen oder auch Löwen. 2000 Bayerische Löwen hat er in der Bayerischen Residenz in München 2015 positioniert.

Der Löwe, der auf Gut Eglsee angebracht ist, trägt die Nummer 91 und war Teil der Kunstaktion in der Residenz.

Quellen:
Wilhelm Volkert: Die Wappenzeichen des Landes Bayern („Insignia armorum terrae Bavariae“). In: Zeitschrift für bayerische Zeitgeschichte, Bd. 44, 1981.
Sigmund Ritter von Riezler: Heinrich XIII. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880.
Marion Wagner: Herzog Heinrich XIII. von Bayern, In: phil.uni-passau.de., archiviert vom Original am 11. Juni 2007.
Wilhelm Volkert: Die Bilder in den Wappen der Wittelsbacher, In: Wittelsbach und Bayern. Band 1: Die Zeit der frühen Herzöge. Von Otto I. zu Ludwig dem Bayern, Teil 1: Beiträge zur bayerischen Geschichte und Kunst. 1180–1350, München 1980.
Unterlagen Haus der Bayerischen Geschichte und wikipedia