Eglseer Moos

Gut Eglsee wird in der fünften Generation der Familie Beckmann unter der Maßgabe einer nachhaltigen Landwirtschaft im Einklang mit modernsten und innovativsten Anbaumethoden bewirtschaftet. Der Anspruch, sich einer ganzheitlichen Landwirtschaft zu widmen und für das Allgemeinwohl und für die eigenen Überzeugungen einzutreten, ist immer lebendiger Mittelpunkt der Familientradition geblieben. Das gilt auch für das Eglseer Moos.

Ein Moos ist ein nasser Lebensraum. Der beständige Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder Quell- bzw. Bodenwasser bedeutet einen Sauerstoffmangel und führt zu einem unvollständigen Abbau der pflanzlichen Reste. Gelegentliches Austrocknen sorgt auch im Eglseer Moos für einen vollständigen Abbau der organischen Substanz. In Mooren ist durch die permanente Wassersättigung dieser Abbau gehemmt, sodass Torf entstehen kann. Moore werden in der Bodenkunde als Moorböden erfasst.

Damit ein Moor entstehen kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: Das Gebiet muss niederschlagsreich und im Boden muss eine wasserstauende Schicht vorhanden sein. Das Eglseer Moos ist angesiedelt unterhalb der fruchtbaren Lössterassen, die die Landwirtschaft im Gäuboden so produktiv machen. Niedermoore liegen meist in Senken oder Mulden und so gibt es auch im Eglseer Moos Quellaustritte. Die Vegetation ist sehr artenreich und besteht hauptsächlich aus Schilfgräsern, Binsen, Sauergräsern und Moosen.

Die Gefährdung von Mooren geht in erster Linie von Entwässerungen aus. Fast jede Nutzung von Mooren, insbesondere die landwirtschaftliche Bewirtschaftung, geht mit einer entsprechenden Wasserregulierung einher. Eine mögliche Entwässerung geschieht direkt durch die Anlage von Gräben, Rohrdränungen und Vorflutgräben und die damit verbundene Grundwasserabsenkung in der Landschaft.

Eine konventionelle Nutzung des Eglseer Mooses würde unweigerlich zu einer Zerstörung des Feuchtgebietes führen. Die Familie Carl Beckmann auf Gut Eglsee hat sich seit Generationen dafür eingesetzt, die 50 Tagwerk Eglseer Moos nicht zu kultivieren, sondern als Naturschutz- und Rückzugsraum für Flora und Fauna zu erhalten. Zwischen 2016 und 2023 wurden vielfach neue Heckenstrukturen angelegt.

Carl Friedrich Max Beckmann (Carl IV.) hat auf Bitten der Stadt Straubing mehrere Wiesen der Stadt für einen symbolischen Preis überlassen. 2024 wurden erste Maßnahmen begonnen und Mulden (temporäres Wasser) ausgehoben. Dringend notwendige Heckenstrukturen sind auf diesen überlassenen Flächen bislang noch nicht umgesetzt worden.