Gutskontor Eglsee

Das Gut Eglsee ist seit 1891 im Besitz der Familie Carl Beckmann in Bayern. Das Gutskontor ist aktuell in sechs Geschäftsbereichen aktiv.

Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Landwirtschaft auf den drei Lössterrassen Eglseer Höhe, Gut Eglsee und Bogenbergblick (untere Lössterrasse). Die fruchtbaren Ackerböden liegen genau im Mittelpunkt des Gäubodens, der Kornkammer Bayerns. Alle Felder befinden sich in unmittelbarer Nähe des Hofes; das Gut ist mit 200 ha vollarrondiert.

Zu dem Gut gehören in Gschwendt (Gemeinde Ascha/Bayerischer Wald), in Pilgramsberg (Gemeinde Rattiszell/Bayerischer Wald) und in der Gemeinde Leiblfing (Niederbayerisches Tertiärhügelland) Forstflächen. Die Nachhaltigkeit und ein modernes Forstmanagement stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Alle Forstflächen sind selbstverständlich PEFC-zertifiziert. Eine natürliche Waldverjüngung bzw. ein nachhaltiger Waldumbau und die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften des Waldes, seiner Stabilität bzw. Vitalität sowie der natürlichen Regenerationsfähigkeit sind eine Selbstverständlichkeit unseres Tuns.

Landwirte sind heute auch Energieproduzenten. Mittels mehrerer Dach-Photovoltaikanlagen wird auf Gut Eglsee lokal und erneuerbar Energie gewonnen. Die überschüssige Energie der Solaranlagen wird in das regionale Netz der Straubinger Stadtwerke eingespeist. Seit 2015 gibt es ein umfangreiches Energiekonzept (Mieterstromkonzept mit unterschiedlichen Speicherkonzepten). Der Gutshof ist somit komplett energieautark. 2 E-Ladesäulen (nicht-öffentlich zugänglich) versorgen die E-Fahrzeuge der Einwohner. Zudem wird aktuell die erste ganzheitliche „Nachhaltige Freiland-PV-Anlage“ rund um die Eglseer Eiche errichtet. Eine zusätzliche Kleinstwindanlage (jeweils mit Speicher) ist aktuell in der Planung.

Das vierte Geschäftsfeld sind die Immobilien auf Gut Eglsee. Im Jahr 1906 lebten 248 Menschen auf dem Gutsbetrieb. Auch 1946 waren es sogar noch 261 Einwohner. Um die vielen Menschen unterzubringen, gab es 5 Landarbeiterhäuser. Da durch Rationalisierungsprozesse immer weniger Angestellte auf dem Betrieb mitarbeiteten, war im Jahr 2012 nur noch ein Landarbeiterhaus bewohnt. Zwischen 2013 und 2017 wurde ein Sanierungskonzept umgesetzt und alle Landarbeiterhäuser kernsaniert. Der Straubinger Ortsteil Gut Eglsee ist vom Statistischen Landesamt offiziell als Weiler eingestuft und hat 6 Hausnummern (Gut Eglsee 1, Gut Eglsee 1a, Gut Eglsee 2, Gut Eglsee 3, Gut Eglsee 4, Gut Eglsee 5). Hinzu kommt noch Immobilienbesitz in Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) und in München. Dieser ist im Besitz der Prof. Dr. Carl Beckmann Gut Eglsee GmbH & Co. KG gebündelt.

Der fünfte Geschäftsbereich ist der Weinbau. Gut Eglsee ist im Besitz von 20 ha Rebflächen in den rheinhessischen Weinorten Heppenheim/Rheinhessen, Offstein und Hohen-Sülzen (alles in Rheinland-Pfalz). Diese sind schon seit 17. Generationen in Familienbesitz und werden durch sehr anerkannte und überregionale Winzer bewirtschaftet. Der Anbau – und Ausbau – erfolgt vollständig biologisch.

Auf Eglsee gibt es viel Wissen. Dies gilt es auch anderen Berufskollegen zur Verfügung zu stellen. Dabei steht die nachhaltige Landwirtschaft im Fokus: Zu unseren Kernkompetenzen gehören das ressourcenschonende Management, Nachhaltigkeitsmodelle, zertifizierte Landwirtschaftsansätze oder regionale Vermarktungskonzepte. Wir entwickeln vor allem Agrarmarketingkonzepte und Konzepte zur Revitalisierung von alten Gebäuden, Gutshöfen und historischen Ensembles.

Das Gutskontor Eglsee hatte bis 1972 auch eine Saatgutvermehrung und eine überregional bekannte Rinder-, Pferde- und Schafzucht. Da dies sehr personalkostenintensiv ist und der Hof in einem klassischen Ackerbaugebiet liegt, wurden diese Geschäftsbereiche 1972 eingestellt.