Max Ernst Carl Beckmann – der Pflanzer in Deutsch-Ost-Afrika
Am 12. Juni 1889 wurde Max Ernst Carl Beckmann als 3. Sohn von Carl (Carl I.) und seiner aus Lübben/Preußen stammenden Frau Eugenie Beckmann, geborene Doebbelin, geboren. Er wuchs auf Gut Eglsee auf und besuchte zunächst die Volksschule in Straubing. Im Alter von 10 Jahren kam er in das Internat Triesdorf in Mittelfranken, um dann an der Ackerbauschule Triesdorf zu studieren (heute Hochschule Weihenstephan-Triesdorf). Während des Studiums absolvierte Max Beckmann Praktika auf Gütern in der Goldenen Au, in Ostpreußen und Nordhessen.
Nach der Militärzeit übernahm Max Beckmann von 1910 bis 1912 die Stelle eines Gutsverwalters beim Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, ehe er in die Kolonie Deutsch-Ostafrika ging. In Wumi bei Kimambo, Amt Kilossa, erwarb er mit väterlicher Hilfe für 47.800 Mark Land am Fluss Gongwe und errichtete eine Plantage, um Sisal und Baumwolle anzupflanzen. Bereits nach kurzer Zeit beschäftigte Max Beckmann über 100 Arbeitskräfte auf seinem Betrieb. 1914 heiratete er Emmy Stämmler aus Melsungen. Die Trauung fand noch auf dem Schiff statt, da die Braut sonst keine Einreiseerlaubnis erhalten hätte. Zum größten Schmerz Max Beckmanns verstarb seine junge Frau hochschwanger an Gelbfieber, während er bei Lettow-Vorbeck in der Schutztruppe gegen die Engländer im Kriegseinsatz war. 1917 geriet er schließlich in englische Kriegsgefangenschaft und wurde in Kairo interniert. Aus dem Lager wurde er 1918 nach Deutschland entlassen. Auf seine Baumwollplantage konnte er nicht mehr zurückkehren. Lediglich eine geringe Entschädigung hatte er für den Verlust seines Besitzes in Deutsch-Ostafrika erhalten.
Mit dem verbliebenen Vermögen und der erneuten Hilfe seines Vaters und Schwiegervaters kaufte Max Beckmann 1920 das Hofgut Hausleiten in Oberbayern, das er dann erfolgreich bewirtschaftete. Seine zweite Frau Elisabeth Müller, aus der Familie des Malzfabrikanten Müller in Inkofen, heiratete er 1921. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Max Beckmann bekleidete viele Ehrenämter im Rottal. Unter anderem war er auch Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Hörbering, die heute zu Neumarkt-Sankt Veit gehört. Am 15. November 1955 starb er. In Neumarkt-Sankt Veit fand er seine letzte Ruhestätte.
Quelle: Direktor a. D. Karl Bauer, Porträt von Lohamer Persönlichkeiten, Ortschronik zur 1275-Jahrfeier, 2016