Kartoffelvollernter
Die ersten Kartoffelvollernter wurden in Frankreich im Jahr 1969 entwickelt. Da diese Erntemaschinen in Deutschland nicht zu erwerben waren, wurde eine erste Maschine auf Eglsee im Jahr 1970 direkt aus dem Burgund angeschafft. Carl Heinrich Beckmann (Carl III.) schaffte bereits diese Maschine zusammen mit Baron Maffei vom Gut Puchhof an – auch eine Pionierleistung in der Zusammenarbeit, die heute noch wichtiger denn je ist.
Der Vollernter hat den Vorteil, dass die Kartoffeln direkt aus dem Kartoffeldamm durch sogenannte unterschneidende Pflugschare aus der Erde gehoben werden. Die Blattschare werden seitlich von Scheibensechen flankiert. Die Seche trennt dabei zum einen das Kartoffelkraut und verhindert zum anderen Beschädigungen der Kartoffeln, die durch ein Aufstauen der seitlich stehen bleibenden Dammteile entstehen könnten. Im Anschluss werden diese durch eine ansteigende Siebkette gereinigt; nachfolgend werden die Kartoffeln durch eine grobmaschige weitere Siebkette und eine sogenannte Zupfwalze vom aufgenommenen Kartoffelkraut getrennt. Die Maschine ist zudem mit einem Verlesetisch ausgestattet, an dem Mitarbeiter Steine und kleine oder beschädigte Kartoffeln von Hand aussortieren. Im Anschluss werden die Kartoffeln direkt auf ein nebenherfahrendes Transportfahrzeug überladen.
Die Kartoffeln kommen im weiteren Schritt in einen unterirdischen Keller, der auf Eglsee bereits im Jahr 1952 errichtet wurde und heute noch Eglsee auf der Südseite des Hofes architektonisch ein markantes Gesicht verleiht. Der Keller war ein Novum der Organisation in der Landwirtschaft, da dieser lediglich eine Temperaturschwankung von 5 Grad aufweist. Damit die Kartoffeln nicht faulen, gibt es unterirdische Lüftungskanäle. Ebenfalls unterirdisch gibt es Schwemmkanäle, die die Stärkekartoffeln in die Brennerei transportiert haben. Das innovative System ist noch heute der Stand der Technik.