Saatgutvermehrung und Saatzucht

Gut Eglsee war neben den technischen und maschinellen Innovationen vor allem für seine Saatgutvermehrung bekannt. Mit den ostbayerischen Züchtern Dörfler (Gut Obertraubling), Fierlbeck (Gut Rinkam), Dr. Ackermann (Gut Irlbach) und Carl Engelen (Gut Büchling) bestanden teilweise schon seit 1886 umfangreiche Kooperationsprojekte. Die neuen Sorten dieser bekannten Saatzüchter wurden auf Gut Eglsee nicht nur erstmalig großflächig ausgesät, sondern auch Kooperationsprojekte hinsichtlich der Vermehrung der Neuzüchtungen umgesetzt. Vielfältigste Auszeichnungen für die Saatgutvermehrung auf Gut Eglsee waren die Folge – sogar international.

Der Umstand, dass diese Saatzuchtbetriebe meist auch nach Niederbayern „zugewandert“ sind (teilweise auch Evangelisch waren), war natürlich eine gute Grundlage, gemeinsam neu zu denken und sich permanent auszutauschen. Insbesondere fruchtete die Tatsache, dass die Saatzüchter meist nur Generalpächter von landwirtschaftlichen Flächen im Gäuboden waren und nur bestehende Züchtungen auf den gepachteten Feldern bestellen konnten – das Risiko von Missernten war zu groß. Gut Eglsee war aber im Eigentum der Familie Carl Beckmann – hier konnten mehr Experimente gewagt werden.

Vorreiter auf Gut Eglsee für die Saatgutvermehrung waren insbesondere Carl Eugen Beckmann (Carl II.), Carl Heinrich Beckmann (Carl III.) sowie Carl Friedrich Max Beckmann (Carl IV.).

Carl Philipp Paul Beckmann (Carl I.) war vor allem in der Pflanzenzüchtung erfolgreich: Denn er war es ja, der die Zuckerrübe in Niederbayern einführte. Er unternahm umfangreiche Zuckerrübenanbauversuche schon auf Gut Loham, die er dann auf Gut Eglsee fortsetze. Nähere Information „Land der Zuckerrüben“ und „Carl Philipp Paul Beckmann“).