Hofhistorie vor Carl Beckmann

Das Gut ist erstmalig im Jahr 1372 erwähnt worden und war im Eigentum des Bürgerspitals Straubings. Gut Eglsee diente dabei für die komplette Versorgung des mittelalterlichen Spitals in der sog. Straubinger Neustadt. Noch heute gibt es die Bürgerspitalstiftung, die neben dem mittelalterlichen Spitaltor ein Seniorenheim betreibt. Umfangreiche Unterlagen aus dieser Zeit können heute im Straubinger Stadtarchiv eingesehen werden. Vielfältige Details sind auch im Staatsarchiv auf der Burg Trausnitz festgehalten und bilden die weitere Historie des Guts ab. Eigens wurde auch von Carl III. der niederbayerische Staatsarchivar im Jahr 1968 beauftragt, die Historie des Gutes lückenlos in einem Kompendium zusammenzustellen.

Das Gut liegt geographisch fünf Kilometer östlich der Straubinger Neustadt. Die Stadt wird seit jeher als das kulturelle und vor allem landwirtschaftliche Zentrum des Gäubodens gesehen. Dieses ertragreiche Donautal wird häufig auch als die „Kornkammer Bayerns“ bezeichnet. Wegen der hohen Fruchtbarkeit lassen sich in unmittelbarer Nähe zum Gut Eglsee erste menschliche Ansiedlungen um 5600 v. Chr. nachweisen. Bedeutend ist dabei vor allem die Straubinger Kultur. Ab etwa 500 v. Chr. siedelten hier die Kelten in einem Oppidum. Von ihnen stammt auch der erste erhaltene Siedlungsname von Straubing: Sorviodurum. Aus dieser Zeit gibt es umfangreiche Funde am Gut und sogar eine kleine archäologische Sammlung. Besonders erwähnenswert sind umfangreiche Steinbeilfunde.

Ab 1802 war das Gut Eigentum von insgesamt 8 Gutsbesitzern – fünf mal wurde es zwangsversteigert. Im Jahr 1891 (Kauf durch die norddeutsche Familie Carl Beckmann) war Gut Eglsee völlig heruntergewirtschaftet und in einem desolaten Zustand. Den ersten Winter musste Schirme über den Betten aufgespannt werden! Das änderte allerdings nichts an der Tatsache, dass die arrondierten Ackerflächen rund um Gut Eglsee sehr fruchtbar sind.